
Alles ist möglich
Wer bin ich, wenn ich – gegen sehr gutes Geld – jeder sein kann?
Matthias ist ein professioneller Begleiter, mal kunstsinniger junger Freund, mal Vater und Pilot, mal Sohn, mal schwuler Partner. Jede Rolle minuziös erarbeitet und gelernt.
Aber wer ist Matthias, wenn er zu Hause bei seiner Freundin ist?
Dieser Matthias, so scheint es, ist ihm bei allem beruflichen Erfolg verloren gegangen.
Die privaten Probleme lassen also nicht lange auf sich warten.
Denn auch auf private Fragen antwortet er mit erlernten, stereotypen Sätzen.
So geht kein Privatleben. Und so endet dieses auch.
Maske(n)

Bernhard Wengers Satire Pfau – bin ich echt?
geht weiter, als nur platt die offensichtliche Komik zu bedienen. Subtil bespielt der Film das Desintegrieren der Person in eine Persona, das Verlorengehen in einer Welt und Zeit, in der alles jederzeit möglich, denkbar und machbar ist. Und Albrecht Schuch als Matthias zeigt diese gebrochene Figur mit eigenwillig stoisch eingefrorener Mine, der man dennoch die wachsende Verzweiflung ansehen kann.
Und so ist Pfau – bin ich echt? sowohl tragisch als auch komisch, auch wenn einige „running Gags“ eigentlich eher überflüssig sind. Insgesamt aber ist Pfau – bin ich echt? ein intelligenter Kommentar zu einer Welt, in der sich viele Menschen täglich erfinden, um einer möglichen Fan-Gemeinde als Vorbild und Held zu dienen.
Wer den Film nicht verpassen will, er läuft weiterhin im Wiener Filmcasino.
👍🏼
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