Das war DIE 25.Diagonale
Das war sie also, die Jubiläumsausgabe der Diagonale.
Die Kinos waren voll wie in vorpandemischen Zeiten und auf den Caféterrassen trafen sich Filmschaffende und Zuschauer.
Wie oft gab es etwas mehr lange Dokumentarfilme(20) als lange Spielfilme(18).
Es wurden weiterhin mehr Filme von Regisseuren gezeigt (oder gedreht?) als von Regisseurinnen, etwas mehr Regisseurinnen bei den Dokumentarfilmen.
Dafür waren die Jurys überwiegend von Frauen besetzt.
Dennoch, es bleibt die Frage: Wo sind die ganzen Regisseurinnen?
Die Preise
Zumindest eine Regisseurin findet sich bei den Gewinnern.
Sabine Derflinger gewinnt verdient den Grossen Diagonale Preis Dokumentarfilm für Alice Schwarzer.
Der Grosser Preis Spielfilm geht an Rimini von Ulrich Seidl, der Film gewinnt auch für das beste Kostümbild, der Preis geht an Tanja Hausner.
Sowohl der Preis für die beste Kamera, Crystel Fournier, als auch für die beste künstlerische Montage,Joana Scrinzi, gibt es für den Spielfilm Grosse Freiheit. Beide, Fourniers Kamera und Scrinzis Schnitt tragen ganz wesentlich diesen tollen Film. Mehr zu Grosse Freiheit hier.
Dass Für die Vielen – Die Arbeiterkammer Wien den Preis für die beste künstlerische Montage gewinnt, erschliesst sich nicht wirklich. Nicht weil etwas an Dieter Pichlers Leistung auszusetzen ist, aber der Film bleibt eine zweistündige Werbung, egal wie ordentlich geschnitten er ist.
Der Publikumspreis geht an Andrina Mračnikar für ihren Film Verschwinden / Izginjanje. Auch ohne den Film gesehen zu haben, es ist immer wieder eine schöne Überraschung, dass Festivalpublikum oft einem (politischen) Dokumentarfilm seinen Preis zuspricht.
Alle Preise gibt es auf der Seite des Festivals.
Rimini und Alice Schwarzer laufen demnächst im Kino an.
Nächstes Jahr also wieder in Graz, vielleicht braucht es dann auch keine Masken mehr, und vielleicht herrscht dann auch kein Krieg mehr in Europa.