# FreizeitTipp Frauenfussball EM

 

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Fussball schauen

 

 

Wer sich so gar nicht für Fussball interessiert, kann jetzt sofort aufhören zu lesen.
Auch Menschen, für die Frauen im Sport nur dann zählen, wenn sie wahlweise halb nackt, tänzelnd oder beides gleichzeitig sind, können genau hier aufhören zu lesen.
Für alle anderen:
Am 6. Juli startet in England die Fußballeuropameisterschaft der Frauen.
Das ist jetzt vielleicht prinzipiell kein so echtes Filmthema.
Andererseits, Fussball ist vor allem aufgrund seiner medialen Präsenz so gross geworden. Die grossen Summen, die im Männerfussball fliessen, ergeben sich aus Übertragungsrechten gepaart mit Werbeminuten – grob gesagt.
Fussball ist also doch auch ein Filmthema, oder ein Zuschauerthema.

 

Wer schaut, bestimmt

 

Filme, Sendungen, Übertragungen, die keiner sieht, sind kommerziell nichts wert, entsprechend wenig werden sie gezeigt, entsprechend wenig können sie gesehen werden.
Es gilt also, diesen Kreislauf zu durchbrechen.
Und tatsächlich, der ORF, zum Beispiel, überträgt alle Spiele der Frauenfussball EM live, das ist eine Premiere.
Auch öffentliches und gemeinsames Schauen im Freien ist möglich und im Angebot.
Das sommerliche Wetter drängt förmlich dazu, mit anderen Fans, einem kühlen Getränk in der Hand die (Fussball)Welt – ein bisschen – zu verbessern.

Es kann also nicht verkehrt sein, ein wenig Werbung zu machen, damit die mediale Präsenz nicht ein einmaliger „Ausrutscher“ bleibt, damit fussballspielende Frauen sichtbarer werden.
Zuschauer sind Konsumenten und sind damit wertvoll und mächtig.
Diese Chance sollte man nicht ungenutzt lassen.

 

Profis

Wer immer noch glaubt, dass Frauen keinen professionellen Fussball spielen können, kann bei der Gelegenheit schauen, staunen und lernen. Oder sich einfach dazustellen, weil es gerade im Trend liegt, auch das ist recht.
Am Ende gewinnen alle.

EM-Spiele in ORF1

 

Diagonale 2020 – Die Unvollendete

DiagonaleReport_Homeoffice_1 (c) ch.dériaz
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Abgesagt aber nicht unsichtbar

Die Unvollendete, diesen schönen, musikalischen Titel haben die Diagonaleleiter Sebstian Höglinger und Peter Schernhuber ihrer abgesagten Ausgabe gegeben.
Gleichzeitig haben sie jetzt tatsächlich einen kreativen Weg gefunden, zumindest einige der Filme fürs Publikum sichtbar zu machen.

Diagonale goes Online

Geplant war die diesjährige Ausgabe vom 24.3. bis 29.3. in diesem Zeitraum werden jetzt an verschiedenen Orten im Internet Diagonale-Filme gezeigt.
FM4, das „Jugendkulturadio“ des ORF bietet auf seiner Webseite Livestreams an:

Am 24. März 3freunde2feinde von Sebastian Brauneis um 20:15 und um 23 Uhr.
Am 25. März um 20:15 läuft an gleicher Stelle Robin’s Hood von Jasmin Baumgartner
und am 26. März um 20:15 gibt es ein Kurzfilmfilmprogramm

Der wunderbare Dokumentarfilm Die Dohnal von Sabine Derflinger wird vom 27. März bis 3. April im KINO VOD CLUB gezeigt. Dort gibt es auch weitere, von Schernhuber und Höglinger kuratierte, aber ältere, Diagonale Filme zu sehen.

Kino zu Hause

Nichts davon kann ein Festival ersetzen, aber es gibt immerhin einen kleinen Einblick in das, was hätte sein können. Und auch das Livestreamen zu festgesetzter Uhrzeit vermittelt, ein klein wenig, Kinogefühl.
Man kann sich also, allein oder mit den erlaubten Mitbewohnern, dem Getränk der Wahl, die Beine hochgelegt, vor einen ausreichend grossen Bildschirm setzen und – hoffentlich – geniessen. Und, wer weiss, vielleicht kann man ja auch zu Hause für ein bisschen Glamour sorgen.

 

DiagonaleReport_Homeoffice (c) ch.dériaz
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