Die Unvollendete, doch ein bisschen vollendet
Eigentlich hätten die Preise der Diagonale Ende März vergeben werden sollen, am Ende einer Woche voller Filme, Gespräche und Begegnungen, auf einer Bühne, Rahmenprogramm inklusive. Dass dieses Jahr anders ist, hat sich langsam reichlich genug gezeigt.
Anders als einige andere ausgefallene Festivals, hatte sich die Diagonale entschieden, weder online zu gehen noch ein „abgespecktes“ Programm zu zeigen oder den Termin zu verschieben. Und so gab es einiges an Organisation, Terminkoordinierung und Klärungen, bevor die Jurymitglieder die Diagonale-Filme online anschauen, besprechen und bewerten konnten, aber jetzt ist es vollbracht, die Preisträger stehen fest.
Das ist wichtig.
Wichtig für die Filme/Filmemacher, wichtig aber auch für diejenigen, die die Preise stiften. Filmpreise sind auf mehreren Ebenen ein Wirtschaftsfaktor, der Wegfall also wirtschaftlich schwer verdaulich.
Die Preise
Der Abräumer des „Abends“ ist Sandra Wollners The Trouble With Being Born, der sowohl den Grossen Diagonale Preis Spielfilm bekam, als auch für den besten Schnitt (Hannes Bruun), das beste Sounddesign (Peter Kutin), und den besten Schauspieler (Dominik Warta ) ausgezeichnet wurde.
Nicht unerwartet und zu Recht geht der Grosse Preis Diagonale Dokumentarfilm an Sabine Derflinger für DIE DOHNAL Frauenministerin / Feministin / Visionärin. Der Film läuft weiterhin in den Kinos, wer ihn noch nicht gesehen hat, kann und sollte das jetzt nachholen.
Eine besondere Freude ist der Preis für die beste Kamera Dokumentarfilm.
SPACE DOGS lebt vom ruhigen, geduldigen (Kamera) Blick Yunus Roy Imers. Der Film kommt im Herbst in die Kinos.
Auch hochverdient und erfreulich der Preis Szenenbild an Katharina Wöppermann für Little Joe, auch hier hat ihre künstlerische Leistung einen riesigen Anteil am Erfolg des Films.
Alle Preise gibt es hier.
Die Diagonale live erleben kann man dann vom 16. bis 21. März 2021 in Graz.