Als Kelly Reichardt gestern Abend ihre Ehren-Leoparden bekam, wurde auch sie gebeten, einen Tipp für zukünftige Regisseure und Regisseurinnen zugeben.
Dieser Rat fiel gleichermassen pragmatisch wie traurig aus: „Sucht euch auf jeden Fall einen Brotjob“. Film(kunst) bleibt ein Vergnügen, das man sich leisten können muss, vor allem, wenn man unabhängig von eingefahrenen Sehgewohnheiten und Formen produzieren will.
Hexen
Bei gleissendem Sonnenschein ein letztes Mal in einen dunklen Kinosaal.
Der Kontrast von realem Aussen zu Svetlonoc (Nightsiren) von Tereza Nvotová könnte nicht grösser sein. Ein abgeschiedenes Dorf in der Slovakei, die Menschen dort sind abergläubisch, heuchlerisch und brutal. Hier ist es normal, seine Ehefrau zu prügeln, der jungen Nachbarin nachzustellen und alles, was ein bisschen fremd ist, als Hexe zu diffamieren. In dieses Dorf kommt eine junge Frau zurück und findet sich fast sofort mitten im Strudel aus Missgunst, Aberglaube und Brutalität. Nur langsam erschliessen sich die Beziehungen der Frau mit den anderen Dorfbewohnern und mit einer weiteren jungen Frau, die erst seit kurzem im Dorf lebt. Ein düsteres Märchen voller schwarzer Symbolik und mit viel reinigendem Feuer.
Die Leoparden-Show
Dieses Jahr gab es nicht nur viele schräge, ungewöhnliche Filme im Programm, sondern auch viele Filme, die mutig Themen behandelt haben, die ausserhalb des Gängigen liegen. Und so gehen alle Leoparden an wirklich aussergewöhnliche und tolle Filme und ihre Macher und Macherinnen.
Besonders schön sind zwei der Preise der Jugendjury, weil sie sich wirklich zwei komplexe, komplizierte und sehr schöne Filme ausgesucht haben: Piaffe von Ann Oren und Balıqlara xütbə (Sermon to the fish)von Hilal Baydarov.
Pardo d’oro Internationaler Wettbewerb: Regra 34 (Rule 34) von Julia Murat
Nachdem alle Preisträger auf der Bühne waren und Präsident Marco Solari das Festival mit Dank an alle Beteiligten beendet hat, ein letzter Film.
Alles über Martin Suter. Ausser die Wahrheit von André Schäfer.
Wer den Autor Suter kennenlernen will, hat in diesem Dokumentarfilm Gelegenheit, sowohl seinen Werdegang, sein Privatleben und Texte seiner Bücher zu sehen. Die Mischung, auch mit unter den Buchpassagen liegenden (stummen) Spielszenen, und Suter in allen Lebenslagen, ist eine Weile lustig, nutzt sich aber doch schnell ab. Danach wird der Film eher langatmig und etwas eitel. Die lustigste Szene, die auch spontan Applaus bekam: Suter und der Musiker Stephan Eicher überqueren den „Röstigraben“, sie reden dabei zunächst Französisch miteinander, dann mitten im Satz und im Gehen Schweizerdeutsch, bleiben stehen, gehen zurück, das gleiche Spiel, und wieder vorwärts, nochmal der Sprachwechsel im Satz, im Gehen.
Das ist kurz genug gehalten, um wirklich lustig zu sein, und sehr schweizerisch.
Das war also die 75. Ausgabe des Locarno Filmfestivals. Es war wärmer als in manchen anderen Jahren, es war so voll wie seit zwei Jahren nicht mehr, es war insgesamt ein schönes Festival.
Am 2. August 2023 wird Marco Solari, zum letzten Mal als Präsident, das Festival eröffnen. Bis dahin heisst es, Ausschau halten, nach den Filmen, die hier gelaufen sind und ins Kino gehen.
Samstag in Locarno, das erste Festivalwochenende und dann das: Schwere dunkle Wolken hängen sowohl über dem See als auch über den Bergen. Wenn es noch nicht regnet, dann kann es nicht mehr lange dauern. Zeit sich in einem Kinosaal in Sicherheit zu bringen.
Mis hermanos suñan despiertos von Claudia Huaiquimilla ist eine Anklage gegen das menschenverachtende Jugendjustizsystem Chiles. Ein Gefängnis für jugendliche Straftäter, die meisten eher 14/15 Jahre alt, Kinder eigentlich. Kinder aus den unteren sozialen Schichten, Kinder, die nicht mal mehr Träume haben, weil es für sie anscheinend nichts mehr zu träumen oder zu hoffen gibt. Sie werden weggesperrt, verwahrt, verwaltet, aber mehr nicht, und jedes dieser Kinder, dass das System nicht lebend verlässt, gilt den Behörden als ein Problem weniger, das gelöst werden müsste. Auf diesem faktischen Hintergrund baut die Regisseurin ihren Spielfilm, mit teilweise Amateurdarstellern, sie erzählt langsam, so, dass sich der Zuschauer der Verzweiflung und Mutlosigkeit der Insassen nicht entziehen kann. Kurze Phasen, in denen der eine oder andere es doch wagt zu träumen, mischen sich mit dem Alltag. Was bleibt, neben der Aussicht auf Nichts, ist eine starke Bindung und Solidarität unter den Kindern. Ein sehr schöner, schwerer Film.
In der Theorie wäre genug Zeit gewesen, von einem Kino zum anderen zu gehen, in der Praxis endete der erste Film, als der zweite anfängt. Ein dummer Rechenfehler. Daher: Programm im Gehen umdisponieren, Karte stornieren, neue Karte für andere Vorstellung reservieren, parallel in einen Keks beissen. Festivalalltag.
Kurzfilme – Dinge und Maschinen
Il faut fabriquer ses cadeaux von Cyril Schäublin zeigt die schöne neue Welt des virtuellen Erlebens. Allerdings mehr in der Theorie, in den Gesprächen darüber, als in der Praxis. Menschen in Betonlandschaft reden über holographisches Küssen, oder über Passwörter, um die Gedanken anderer zu erreichen. Schräg, ein bisschen beängstigend und ein bisschen zu wenig Film.
Dokumentarisch und komisch ist Ding von Pascale Egli und Aurelio Ghiradelli. Zwei Frauen, die ihre emotionale Liebe nicht auf Menschen oder Tiere richten, sondern auf Dinge, ernsthaft, ohne Zynismus. Die eine verliebt sich immer wieder in verschiede Dinge, mal in einen Kran, in einen Drucker etc., ihre aktuelle Liebesbeziehung gilt der Terrassenecke ihrer Nachbarn. Die andere liebt schon immer die schön geschnitzten Notenständer von Bechstein-Flügeln, dafür ist sie auch bereit zu stehlen, damit ihr Geliebter bei ihr sein kann. Es gibt wirklich mehr auf der Welt, als man sich vorstellen kann.
Im Animationsfilm Night lässt Ahmad Saleh die allegorische Nacht sich um Verletzte und Trauernde des Krieges kümmern. Sie schenkt Schlaf, sie schenkt Ruhe und damit die Chance auf Resilienz. Sehr schön gemacht.
A máquina infernal von Francis Vogner Dos Reis ist eine als Horrorfilm gezeigte Kapitalismuskritik. Die Maschinen einer fast ruinierten Metallfabrik grunzen, gurgelen und schnappen sich nach und nach die Arbeiter. Eine sehr schöne Arbeit mit den üblichen Geräuschen und Bildmotiven des Horrorfilms in einem Setting, das den Horror aus seiner Struktur bezieht.
Schockieren – oder nicht
Angekündigt mit: Einige Bilder könnten sensible Zuschauer schockieren: After Blue (Paradis sale) von Bertrand Mandico. Was im Film diesen Warnhinweis rechtfertigt, erschliesst sich nicht. Angedeutete Selbstbefriedigung bei Frauen? Angedeuteter Sex zwischen Frauen? Die zwei vage erkennbaren verrotteten Leichen?
Ansonsten gibt es eine Szenerie, die an das Albumcover House of the Holy von Led Zeppelin erinnert, alles etwas verwaschen, verwunschen und in einem esoterischen Duktus. Ein Planet, auf dem nur Frauen leben, wo alles besser werden soll, als es auf der Erde war. Dazu sexuelles Begehren, ein bisschen „Heldinnenreise“, eine verschwurbelte Mischung aus Märchen, Mystik, Western und Sciencefiction und, um die 70er Jahre Bildästhetik komplett zu machen, Kaleidoskopeffekte bei Bildüberlagerungen, nicht zu vergessen: 130 lange Minuten durchgehend Musik . Wenn das ein radikaler Film sein soll, dann hat die Kunst noch einen weiten Weg vor sich. Während der Vorstellung sind immer wieder Zuschauer rausgegangen, die eher gelangweilt als schockiert waren.
Monster
Beim Rausgehen ist klar, auf der Piazza Grande wird es am Abend nicht nur ungemütlich, sondern wirklich grausig. Nach kurzer Pause also in die Schlange am Fevi stellen, und schauen, ob mit der Reservierung für die Piazza, wie versprochen, auch ein Platz im Fevi sicher ist. Und ja, es funktioniert.
Die Uraufführung des Schweizer Films Monte Verità von Stefan Jäger zieht am Samstag Abend viel Publikum an. Zunächst aber gibt es einen Ehrenleopard für die Produzentin Gale Anne Hurd, eine Ehrung, die auch die Zuschauer begeistert. Monte Verità hält nicht, was er verspricht. Weder zeigt er wirklich Einsichten in das, Anfang des 20.Jahrhunderts, als radikal und innovativ geltende Sanatorium, Zufluchtsstätte für Anthroposophen, noch zeigt der Film ein Bild von sich aus den Korsetten – auch des Patriarchats – befreienden Frauen. Statt dessen, wenig packende Handlung, Darsteller, die nicht wirklich ihr Potenzial zeigen können, Musik, die mit dem Zaunpfahl winkend darauf hinweist, welche Gefühle gerade angebracht wären. Das ist schade, denn das Projekt, mit österreichischer und deutscher Beteiligung, war sicher teuer, da wäre viel mehr möglich gewesen.
Um Mitternacht dann, als Belohnung: The Terminator. Auf der Piazza Grande wäre das sicher noch besser gewesen, aber auch im Fevi Kino ist die Leinwand sehr gross und der Sound super. Und um zwei Uhr morgens hat dann auch endlich der Regen aufgehört.
Weite Landschaften
Noch türmen sich Wolkenberge über dem See, aber sie scheinen keine Regen zu bringen, rein dekorativ also.
Wolken über weiter Landschaft gibt es in Zahori von Mari Alessansrini. Die weite, karge Landschaft Patagoniens, wo die wenigen Menschen, die dort leben, von der Weite verschluckt werden. Eine zarte Geschichte vom Erwachsenwerden der jungen Mora, aber auch von den Kämpfen für Träume und gegen die gnadenlose Natur. Die Wege der einzelnen Figuren kreuzen sich, verbinden sich für einen Moment und driften wieder auseinander, als würde der ständig herrschende Wind sie verblasen. Der Film schafft, dass diese kargen Geschichten eine Spannung erzeugen und Interesse für die Figuren hervorrufen.
Kurzfilme – schwere Kost
Man trifft sich immer zweimal? Kaum sind die 130 mühsamen Minuten von gestern verdaut, kommt Bertrand Mandico mit einem 37 Minuten Kurzfilm schon wieder auf die Leinwand. In Dead Flash verbrät er hauptsächlich Reste aus anderen seiner Filme, was im Prinzip gut werden könnte. Wird es in diesem Fall aber nicht. Die erste Hälfte besteht wieder aus esoterischen 70er Jahre Effekten, kombiniert mit Takes, die sicher zu After Blue gehören, der zweite Teil für sich wäre sogar witzig, wenn er für sich allein stünde. Als Einheit ergibt das alles überhaupt keinen Sinn, keinen Fluss, und keinen Charme.
Dihay von Lucia Martinez Garcia ist ein experimenteller Dokumentarfilm. Die Regisseurin kündigt ihn an, als „ das in die Welt Kommen meiner kleinen Schwester“, und so irritiert ganz zu Anfang, dass man einen Jungendlichen sieht, der sich sehr schön und weiblich schminkt und zurecht macht. Vom kleinen Bruder zur kleinen Schwester in assoziativen Bildern. Hübsch.
Mask von Nava Rezvani ist der einzige narrative Film dieser Auswahl. Eine junge Iranerin lässt sich, auf Betreiben ihres Freundes, die Lippen aufspritzen. Als dieser das Resultat sieht, reagiert er nicht erfreut, sondern aggressiv-ablehnend. Eine Geschichte über das schwierige Selbstverständnis iranischer Frauen.
The Sunset Special von Nicolas Gebbe ist als Kurzfilm aus einer Multimediaarbeit hervorgegangen und arbeitet mit diversen Computersimulationen, Überlagerungen und Versatzstücken aus der Welt der Werbung. Etwas lang, aber nicht uninteressant.
Die Taschenkontrollen haben sich tatsächlich beruhigt, es wird reingeschaut, mal ordentlich, mal nur ein kleiner Blick , aber es gibt keine tägliche Diskussionen mehr. Sehr angenehm, das Kontrollballett ist auch so reichhaltig genug.
Viel Action, viel Blut
Seperti Dendam, Rindu Harus Dibayar Tuntas (Mein ist die Rache, alle anderen zahlen bar) von Edwin ist so etwas wie ein indonesischer Tarantino-Film. Kickboxen nach Strassenregeln, grosse Gefühle, Rache, Missbrauch, aber auch Witz, alles drin. Ein junges Paar mischt die fiesen Typen ihrer Gegend auf, angetrieben werden beide von sexuellem Missbrauch und Traumatisierung in früher Kindheit. Dieser Hintergrund und der Hang, sich mit allem und jedem zu prügeln, bringt sie zusammen, belastet aber im Alltag schwer die Beziehung. Brutal, blutig und auch sehr warmherzig. Im übrigen gab es zu diesem Film keinen Warnhinweis…
Anlässlich des 70. Geburtstages der UN Flüchtlingskonvention, ist Gillian Triggs, beim UNHCR für Flüchtlingsangelegenheiten zuständig, auf der Piazza Grande zu Besuch, nicht um einen Leoparden in Empfang zu nehmen, sondern um für die Notwendigkeit der Flüchtlingskonvention zu sprechen. Und aufzurufen, auch von Seiten der Kunst, das Thema zu behandeln, weil auf diesem Weg möglicherweise mehr Empathie und Verständnis geschaffen werden kann. Und dann muss man eigentlich hart schneiden, um auf den Film des Abends zu kommen.
Der Jordanische Film The Alleys von Bassel Ghandur ist kein freundliches Wohlfühlmärchen. Der Mikrokosmos eines Stadtviertels in Amman, „Kleine Leute“ leben dort, Einzelhändler, Friseur, aber auch der lokale Mafiaboss und seine Leute, man kennt sich seit Generationen, und trotzdem, oder gerade deshalb, hat der Klatsch im Viertel einen hohen Stellenwert und ist gleichzeitig brandgefährlich. Aus diesem Klatsch, angefacht durch eine Erpressung wegen einer ausserehehlichen Beziehung, entsteht immer düsterer werdende Gewalt. Rache für dies, die wiederum Rache für jenes auslöst, und die Verhältnisse werden immer verworrener, auch deshalb weil sich immer jemand findet, der Teile der Wahrheit verschleiern oder beschönigen möchte. Ein ausgefeiltes Drama, actionreich auch ohne Verfolgungsjagden, eher lakonisch wie Filme des Neorealismus. Sehr spannend, sehr gut, aber auch sehr blutig. Auf jeden Fall beachtlich für einen Erstlingsfilm.
Im Rahmen des Festivals gab es eine weitere sehr interessante und lebhafte online Diskussion, diesmal zum Thema: Wieviel ist ein Filmstart wert? Es diskutierten Kinobetreiber, Streamingdienstanbieter, Produzenten, aber auch eine Vertreterin des Bundesamts für Kultur über nichts Geringeres als die Zukunft der Ausspielmöglichkeiten für Kinofilme.
Kino, Streaming oder beides?
Nicht erst seit dem sogenannten Lockdown stellt sich die Frage nach Streaming oder Kino.
Dabei ist das eigentlich die falsche Frage, es muss viel mehr gefragt werden wie weit können Streaming und Kinoauswertung voneinander profitieren und dabei die Filmindustrie als solche stützen und Zuschauer halten oder sogar gewinnen?
Dass dieses Problem nicht mal eben gelöst werden kann ist schnell klar. Weil es eben nicht um ein simples Polarisieren geht, es ist auch nicht die Frage, ob Kinos altmodisch sind und streamen modern ist.
Ins Kino gehen oder Film anschauen?
Eine Tatsache ist, ins Kino gehen ist nicht dasselbe wie einenFilm anschauen. Auch wenn im Kino natürlich ein Film angeschaut wird, ist der Gang ins Kino eine komplexe Form der Freizeitgestaltung, deren Erfolg – also auch der persönliche Lustgewinn – hängt auch keineswegs nur vom ausgewählten Film ab.
Die Kinoatmosphäre, die Begleitung, das Drumherum spielen eine nicht unwesentliche Rolle. Und gute Kinos funktionieren dann am besten, wenn sie eingebunden sind in einen Lebensraum, also Innenstädte zum Beispiel.
Aber Kinos, besonders Programmkinos, bieten eben auch durch ihre Filmauswahl, man könnte es auch hochtrabend, durch das Kuratieren eines Programms nennen, etwas an. Und hier kommt eine erste Möglichkeit ins Spiel, wie digitale Ausspielwege und Kinos koexistieren könnten.
Kinos als Programmierer von E-Kinosälen
Die Idee wäre, dass den Kinobetreibern das Werkzeug an die Hand gegeben würde, Filme, die sie auch im realen Saal zeigen, im Anschluss in einem digitalen Saal zu vertreiben, mit einer Aufteilung des erzielten Gewinns zwischen dem jeweiligen Kino und den Plattformbetreibern. Über Zeiten und Preise müsste natürlich auch diskutiert werden.
Video on Demand
Der nächste Schritt wäre die Auswertung als Video on demand, wodurch die Auswahl zeitlich noch etwas unabhängiger würde, die Preise günstiger sein könnten, da es sich dabei nicht mehr um ganz neue Filme handeln würde.
Bei diesen, wie auch bei vielen anderen denkbaren Wegen, bleiben zwei Punkte ganz wesentlich, dass einerseits der Film als kulturelles Medium erhalten bleibt, weil er erhaltenswert ist und zum anderen, dass alle Dienste Bezahlmodelle sein müssen. Kein Wirtschaftszweig arbeitet gratis, auch die Filmwirtschaft nicht.
Koproduktionen
Was im Hinblick auf internationale Koproduktionen natürlich dringend geklärt und aktualisiert gehört, und da ist die Kultur- und Wirtschaftspolitik gefragt, sind die von Land zu Land verschiedenen Rechtemodelle und Garantien auf den sogenannten hold back, also das Verbot Filme vor einer Saal-Auswertung online zu zeigen.
Den richtigen Film finden im Angebot
Um Filme an den Zuschauer zu bringen wird aber immer auch Werbung in der einen oder anderen Form nötig sein. Es reicht nicht „alle“ Filme auf eine Plattform zu stellen, und dann zu glauben, dass sie auch alle angeschaut werden. Wer Fernsehen mit 60 (oder mehr) Programmen kennt, weiss dass davon die Auswahl nicht leichter wird. Auch hier wäre eine Zusammenarbeit von Produktionen, Vertreibern, Kinos und Kulturvermittlern (wie zum Beispiel Journalisten) nötig, um einen Weg durch die Menge überhaupt gangbar zu machen.
Das Thema muss behandelt werden, von Menschen mit Liebe zum Film, zum Kino und mit dem Wissen das alles auch an den Zuschauer weiterzugeben.
Die wirklich spannende Diskussion kann noch online angeschaut werden. Allerdings sollte man, es war eine Schweizer Runde, sowohl Deutsch als auch Französisch verstehen, denn jeder Antwortete in seiner Sprache.
Auch das ist Locarno.
Der letzte Film auf der Piazza Grande: Tabi no owari sekai no hajimari
(To the ends of the world) von Kiyoshi Kurosawa wird von Lili Hinstin als der perfekte Abschluss für das Festival gepriesen, in Wahrheit ist er eher ein Ärgernis.
Am Anfang hat der Film noch Charme und Witz ist ein bisschen Medien- oder TV Satire. Erzählt wird von einem japanischen Filmteam, dass in Usbekistan mit einer jungen etwas unbedarften Moderatorin eine Reisereportage dreht. Nichts läuft wie es soll und die junge Moderatorin wird in immer absurdere Settings abgestellt, um vorgefertigten Text fröhlich in die Kamera zu flöten. Dazwischen: Yoko rennt. Sie rennt, weil sie zu spät zur Abfahrt des Teams kommt, rennt durch unbekannte Basare und rennt über 4-spurige Strassen. Ab etwa der Hälfte des, immerhin 124 Minuten langen, Films driftet das Ganze in eine Art Auftragsarbeit für das Usbekische Fremdenverkehrsbüro ab. Erst ein rührseliger Monolog über tapfere japanische Kriegsgefangenen, die trotz aller Widrigkeiten die Innenausstattung eines usbekischen Theaters gestalten, die Moderatorin wird von der dortigen Polizei verfolgt, trifft aber nach tränenreicher Entschuldigung auf so nette, verständnisvolle Beamten, dass man selber heulen möchte ob dieses Kitschs, um dann am Ende in malerischer Bergkulisse Piaf’s Hymne an die Liebe auf Japanisch zu schmettern. Man kann eventuell entschuldigen, dass Kurosawa einen solchen Film macht, auch Regisseure haben Miete zu zahlen, aber dass so ein Film ein Festival abschliesst, dass für Originalität, unabhängiges Kino und Innovation steht, ist schwer zu verdauen.
Der Abend selbst begann aber deutlich erfreulicher mit der Verleihung der diversen goldenen und silbernen Leoparden.
Der Publikumspreis zeigt wie wenig sich die Zuschauer in Locarno an Kitsch und leichte Kost halten, sondern immer wieder, so wie in diesem Jahr, für Filme stimmen, die Qualität und Anspruch vereinen. Die Zuschauer stimmten für den Film Camille von Boris Lojkine. Deutlich gerührt erzählt Lojkine, er hätte sich nach der Vorführung auf der Piazza zum Heulen in die Berge verzogen, weil nach dem Film „niemand“ geklatscht hatte.
Im Wettbewerb Cineasti del presente, gewinnt der senegalesische Film Baamum Nafi (Nafi’s Father) von Mamadou Dia gleich zwei goldenen Leoparden, einen für den Wettbewerb und einen als bester Erstlingsfilm.
Den Spezialpreis der Jury bekommt hochverdient Ivana Cea Groaznica (Ivana die Schreckliche) von Ivana Mladenović, Rumänien/Serbien. Die Jury vergibt auch noch eine Besondere Erwähnung für Here for Life von Andrea Luka Zimmerman, Adrian Jackson, Grossbritannien.
Leider nicht gesehen, den Goldenen Leoparden im Hauptwettbewerb: der portugiesische Film Vitalina Varela von Pedro Costa, dessen Protagonistin Vitalina Varela auch den Leoparden für die beste weibliche Hauptrolle bekommt. Der Begeisterung bereits bei der Pressekonferenz zu urteilen, ist der Film ein verdienter Gewinner. Der Spezialpreis dieser Jury ging an Pa-go (Height of the Wave) von PARK Jung-bum, Südkorea.
Alle Preise sind auf der Seite des Festivals nachzulesen.
Nach dieser ersten Ausgabe unter der künstlerischen Leitung Lili Hinstins kann man noch nicht sehen, ob sie eine eigene Handschrift einbringen wird, ob sie wirklich frischen Wind und das versprochene Aufrütteln ins Programm bringen wird. Was auffiel, es waren vermehrt asiatische Filme, und zwar nicht nur aus China oder Japan, sondern aus auch eher „exotischen“ Regionen im Programm. Beim Publikum kam ihre freundliche und unkomplizierte Art auf jeden Fall gut an und ihre Begeisterung für die präsentierten Filme war spürbar, wenn auch im Nachhinein nicht immer nachvollziehbar. Um wirklich ihren künstlerischen Einfluss deutlich zu machen, wird sie noch ein wenig zulegen müssen.
Die 73. Ausgabe des Festivals von Locarno beginnt am 5. August 2020.
Tag drei, die Wolken hängen drohend über Locarno, im Kino dagegen Sommerstimmung in einer amerikanischen Kleinstadt. Ham on Reye von Tyler Taormina ist ein erstaunlicher Erstlingsfilm. Gut das erste Drittel des Films ist überwiegend in Nah- und Detailaufnahmen erzählt, Gesichter, kurze Bewegungen, sehr schnell versteht man, eine Stadt bereitet sich vor. Dann sticht eine Gruppe hervor aus der Vorbereitung, mehr und mehr fokussiert sich der Blick auf eine Gruppe etwa 17-Jähriger. Bewegungen, Gesten, Ausdrücke, kurze Dialogfetzen, eine Art Ritual steht bevor. In manchen Momenten wirkt der Film, als wollte er in experimenteller Form vom Balz- und Initiationsritus unter Teenagern berichten. Bis die Jugendlichen plötzlich wie magisch aus dem Film verschwinden. Der Film wechselt ab da etwas seine Form, bleibt aber in fast abstrakten, seltsam entrückten Betrachtungen des Geschehenen im Ort, und wandelt sich zu einer Allegorie vom Verlassen des Gewohnten, vom Erwachsenwerden, vom ritualisierten Zwang das Nest zu verlassen. Eigenwillig, lustig, und eine originelle Erzählform.
Vor dem grossen Fevi Kino eine unüberschaubare Menge Menschen, die sich langsam in den 2800 Plätze grossen Saal schiebt, um Yokogao (A girl missing) von Koji FUKADA zu sehen. Der Film erzählt wie mediale Sippenhaft, verschmähte Liebe und gedankenlos Erzähltes ein Leben komplett aus der Bahn werfen können. Zunächst spielt der Film in zwei Zeitebenen, eine Frau lässt sich eine neue Frisur machen, beiläufig hört man, dass sie ihr Leben ändern will. Dann die gleiche Frau als Krankenpflegerin bei einem Hausbesuch, sie scheint die personifizierte Hilfsbereitschaft und Nettigkeit zu sein, die Andere hingegen wirkt gehetzt, depressiv, einsam. Die beiden Zeitebenen nähren sich, bis sich der Hintergrund klärt: der Neffe der Krankenpflegerin hat eine Verwandte, der von ihr Gepflegten, entführt und möglicherweise vergewaltigt. Und in kleinen, unauffälligen Schritten bricht alles in sich zusammen. Sensationell in dieser, fast möchte man sagen, Doppelrolle: Mariko TSUTSUI, die beide Seiten so perfekt darstellt, dass man sie von einer Figur zur anderen fast nicht wiedererkennt. Merveilles à Montfermeil von Jeanne Balibar dagegen ist nur schlecht. Der Film will etwas wie eine absurde Politkomödie sein, ist dafür aber weder absurd genug, noch komisch genug, dafür chargiert eine grosser Stab an sich sehr guter Schauspieler 100 Minuten lang von der Leinwand runter; in der Pressevorführung haben ab etwa der 15. Minute Zuschauer den Saal verlassen.
Bereits um 11 Uhr morgens wurde angezeigt, dass die Piazza Grande am Abend für den neuen Tarantino Film ausverkauft ist. Das Gedränge an den Kontrollstellen war entsprechend beeindruckend, obwohl weiterhin schwere, dunkle Wolken jeden Moment mit Regengüssen drohten.
Zunächst aber wurde mit Claire Atherton eine Filmcutterin mit einem Leoparden geehrt. Selten genug kommt das vor und um so erfreulicher war es dann. Während ihrer Rede fing es zaghaft an zu tröpfeln, steigerte sich bei der, kurzen, Präsentation des Films, und pünktlich mit den ersten Bildern von Once uopn a time…. in Hollywood fing es dann an kurz aber heftig zu regen. Etwa 8000 Menschen raschelten mit Regenpelerinen, keiner schien auch nur annähernd willig zu sein den ergatterten Sitzplatz wieder aufzugeben. Belohnt wurde das mit einem knallbunten, schrägen Tarantino Film, randvoll mit Zitaten, Referenzen, Selbstreferenzen an allen Ecken, Witz, Tempo, einem lockeren Umgang mit historischen Fakten und, ja, auch viel Blut. Und der Regen war dann doch nicht so schlimm.
Liebespaare
Tag 4: Locarno gleicht mehr und mehr einer Waschküche, die Wolken hängen so tief, dass man meint, sie berühren zu können, dabei scheinen die Temperaturen täglich ein wenig zu steigen. Höchste Zeit gleich nach dem Frühstück wieder in einem Kino zu verschwinden.
Die dritte Aufführung von Douze Mille (12.000) von Nadège Trebal ist ausverkauft, eine Zusatzvorstellung bereits geplant. Die Beziehung der Figuren und der Rhythmus des Films scheinen einem Tanz zu folgen, einem flamencohaften, erotisch aufgeladenem Anziehen und Wegstossen, einem Gleichgewicht, das darauf basiert, dass jeder die Schritte kennt, und trotzdem die Freiheit hat, eigene Figuren einzubringen, sofern er die Regeln befolgt. Dass dabei dann eine Geschichte entsteht, die von Leidenschaft, Geld und sozialen Problemen erzählt, und dennoch die tänzerische Leichtigkeit erhalten bleibt ist unbeschreiblich elegant und unbeschreiblich schön.
Quer durch die Stadt und in die nächste Warteschlange für Bergmál (Echo) von Rúnar Rúnarsson. Kein Tanz eher einer Meditation über die Dinge des Lebens. Island in den Tagen vor Weihnachten bis kurz nach Silvester, einzelnen statische Totalen zeigen wie auf einer Bühne Lebenssituation, von Tod bis Geburt, von Streit bis Weihnachtssingen, Beiläufiges und Wichtiges, ein Bilderbogen des Seins, nicht speziell isländisch eher universell. Ein bisschen langweilig, aber auch irgendwie sehr beruhigend.
La Paloma y el Lobo von Carlos Lenin beeindruckt mit wunderschönen Bildern, verwirrt aber mit seiner Liebesgeschichte. Paloma und Lobo leben an irgendeinem Stadtrand, ein verfallenes Industriegebiet, zerstörter Beton, Eisenbahngleise, Lärm, Schmutz, keine Infrastruktur, kein fliessendes Wasser in der Wohnung. Eine Schwere scheint zusätzlich auf ihrer Beziehung zu liegen, dass beide dann noch ihr Jobs verlieren, macht die Probleme nicht geringer. Ein fast einsilbiger Film, spärliche Dialoge dafür mit Off-Texten, die zu Träumen und Erinnerungen zu gehören scheinen, insgesamt mehr Stimmung als Geschichte.
Am Abend keine Ehrenleoparden auf der Piazza. Dafür gibt es zwei Komödien hintereinander, Notre Dame von Valérie Donzelli und Die fruchtbaren Jahre sind vorbei von Natascha Beller. Beide Filme handeln von Frauen, die Beruf, Karriere, Kinder und altes, neues oder zu findendes Liebesleben jonglieren. Beide wurden eingeführt, als wären das endlich die lang ersehnten „weiblichen“ Komödien, bei denen ein anderes Frauenbild zelebriert wird, aber nein, es wäre auch zu schön gewesen. In beiden Fällen sind die Frauenfiguren irgendwie hektisch, chaotisch, überdreht, wollen vieles und verzetteln sich dabei häufig, und in beiden Filmen schwebt immer im Hinterkopf der sprichwörtliche Märchenprinz, der verlässlich dann auch eintrudelt. Einsprengsel von Zauberei, Sing- und Tanzeinlagen, aus dem Radio kommende Kommentare der Situation machen das dann auch nicht wett. Die Geschichten sind weder „modern“, noch wirklich lustig, egal wie überdreht die Figuren sind. Sie tauschen lediglich Kirche – Kinder – Küche gegen Kinder – Karriere – Kamasutra.
Tag zwei, der erste Film im Programm Cineasti del Presente, Love Me Tender von Klaudia Reynicke. Ein junges Mädchen und ihre Eltern, zunächst scheint sie sich einfach nur von irgendetwas zu erholen, aber schnell wird klar, in ihrem teils brutalen, teils nur abweisendem Verhalten steckt mehr, und sie ist allein und unverstanden mit ihrem Problem. Als erst die Mutter stirbt und wenig später der Vater sie einfach allein zurücklässt, wird ihr Wahn offenbar. Mit unglaublicher Intensität spielt Barbara Giordano, in der Enge des Hauses, das zusehends mehr vermüllt, eine Art Tanz mit den inneren Dämonen. Nur ganz langsam und über den ganzen Film in Häppchen verteilt, erschliesst sich die Geschichte hinter ihrem Wahn. Das dominierende Blau in Details, aber auch in ihrem Jumpsuit, in dem sie sich zu verstecken scheint, runden diesen tollen Film ab. Nach so einem guten Start geht es entspannt zu den Pardi di Domani. Anfangs noch recht lustig und originell, flacht Dossier of the Dossier von Sorayos Prapapan im Verlauf doch etwas ab. Erzählt wird in schwarz-weiss Bildern von der mühsamen und erfolglosen Suche nach finanzieller Unterstützung und einem Produzenten für einen Kurzfilm. Die gezeigten Mühen und Rückschläge entsprechen auf jeden Fall der Realität und werden mit Witz dargebracht. Ahlou al kahf von Fakhir El Ghezal ist Teil eines Projekts zum Sichtbarmachen von Migrationsproblematik. Das 8mm schwarz-weiss Material ist interessant, die darüberliegenden Kaligraphien, ein Gedicht, ein Raptext verwirren etwas, und ab der Hälfte verliert der Film seine Form, wird inkohärent und verläuft sich.Der Animationsfilm Umbilical von Danski Tang ist unterlegt mit einer Aussprache zwischen Mutter und Tochter, da diese auf Chinesisch stattfindet, verlieren die sehr schönen Animationen ein bisschen, weil man gleichzeitig relativ viel Text zu lesen hat. Interessant ist der Film trotzdem. Otpus (Leave of Absence) von Anton Sazonov zeigt einen Mann, dessen Lebenswelt auseinanderbricht, Vater gestorben, geschieden, mittellos, alles in sehr schönen, ruhigen und düsteren Bildern. Eine trostlose Welt, aus der sich der Protagonist im Bus Richtung Horizont verabschiedet. Nachts sind alle Katzen grau von Lasse Linder: ein Mann und seine zwei Katzen, ein Exzentriker, der mit und für seine Tiere zu leben scheint. Mit den Katzen auf den Schultern im Skiressort oder mit den Katzen im Auto auf dem Weg zum Deckkater und selbstverständlich ist der stolze „Katzenvater“ bei der Geburt der Kätzchen nervös dabei und unterstützt mit leisen „pressen, pressen“ – Anweisungen seine werfende Kätzin. Skurril und lustig, hübsche Katzen inklusive.
Nach kurzer Pause, zurück zu den Langfilmen und auf Katzen folgen Hunde in Space Dogs von Elsa Kremser und Levin Peter. Der essayistische Dokumentarfilm erzählt von Moskauer Strassenhunden, deren bekannteste Vertreterin die Hündin Laika war, die als erstes Lebewesen ins All geschickt wurde. Die exzellente Kamera folgt einigen Strassenhunden im Hier und Jetzt auf Moskaus Strassen, kombiniert aber die Bilder immer wieder mit Archivbildern aus der russischen Raumforschung, wo nach Laika noch weitere, von der Strasse geholte, Hunde für Einsätze im All missbraucht wurden. Bis auf kurze Passagen in denen mit sonorer russischer Stimme die Geschichte und Geschichten aus dieser Zeit erzählt wird, bleibt der Film kommentarlos. Einige Szenen sind aus verschiedenen Gründen nichts für empfindliche Gemüter, aber insgesamt ist Space Dogs ein grossartiger Film.
Am Abend strahlen drei Frauen von der Bühne und der Leinwand auf der Piazza Grande um die Wette: Lili Hinstin, Moderatorin Giada Marsadri und Ehrenleopardpreisträgerin Hilary Swank.
Mit der Weltpremiere der Deutsch-Österreichischen Koproduktion 7500 von Patrick Vollrath kommt grosses Actionspektakel auf die Leinwand. Der Nachtflug von Berlin nach Paris wird kurz nach dem Start von Islamisten in seine Gewalt gebracht. Besonders ist der Film, weil konsequent alles ausschliesslich im Cockpit des Flugzeugs stattfindet. Das erlaubt eine sehr dichte Erzählweise einer Geschichte, die im Kino schon oft erzählt wurde. Der Film fokussiert auf die Beziehung zwischen den Figuren, alles, was ausserhalb des Cockpits stattfindet, ist entweder über einen kleinen Videomonitor oder gar nicht zu sehen. Die Aussenwelt wird unerheblich, es zählt nur der direkte Konflikt, das psychologische Duell. Abgesehen davon, dass wie bei fast allen solchen Storys gleich zu Anfang die Figuren auszumachen sind, die den Film auf keinen Fall „überleben“ werden, ist der Film extrem packend, und erfreulich wenig flach in der Zeichnung seiner Hauptfiguren. Ein regenfreier Festivaltag endet wie er begann: erfreulich.